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Putz-Arten: Putz ist nicht gleich Putz

Der Beruf bringt viele Vorteile mit sich. Es beginnt bereits am Morgen, da trifft man sich im Magazin mit seinen Arbeitsfreunden. Zuerst bespricht man gemeinsam den bevorstehenden Arbeitstag. Damit weiss man auch immer gleich, was man zu tun hat.

«Am liebsten arbeite ich mit anderen Menschen zusammen.»
Mario (49), F. Buchser GmbH

Nachdem alle Materialien und Arbeitsutensilien aufgeladen sind, geht es los auf die Baustelle. Daran ist besonders schön, dass man viel von der Schweiz zu sehen bekommt. Manchmal arbeitet man in der Zentralschweiz und andere Male wieder in der Westschweiz oder im Tessin. Was den Beruf noch zusätzlich abwechslungsreich machen kann, ist die Teamarbeit. Manchmal kann man aber auch allein arbeiten, wodurch man viel lernen kann.

«Mein Beruf ist sehr abwechslungsreich.»
Dario (28), Halter & Colledani AG

In diesem Beruf hat man vier verschiedene Arbeitsbereiche: Nebst dem Trockenbau und dem Nassgipsen sind auch noch die Fassadenarbeiten und die Stuckaturarbeiten ein Teil unserer Arbeit. Die Stuckaturarbeiten sind sehr kreativ und oft auch mit der Denkmalpflege verbunden.

«Mir gefällt am Beruf, kreativ sein zu können.»
Jonas (22), B. Fischer AG

Wie in jedem anderen Beruf gibt es auch hier den einen oder anderen Nachteil:

  • Im Bereich des Nassgipses und der Stuckaturen wird man als natürliche Folge der Arbeit schmutzig.
  • Im Trockenbau hat man viele Gipsplatten herumzutragen, was körperlich anstrengend sein kann.
  • An der Fassade ist man den Wetterbedingungen ausgesetzt, was vor allem im Winter etwas ungemütlich sein kann.

Dennoch muss man sagen, dass die Schattenseiten des Berufes unserer Meinung nach nicht überwiegen können. Das Schönste ist, dass man am Ende des Tages mit Fleiss etwas auf die Beine stellen konnte.

«Ich freue mich immer wenn ich meine geleistete Arbeit sehe.»
Rony (60), Mettler AG

Hier noch ein paar weitere Vorteile: Man hat einen geregelten Arbeitstag sowie Arbeitszeiten. Die Bezahlung ist auch sehr gut. Mit einem Abschluss als Gipser/Trockenbauer EFZ hat man ausserdem sehr gute Weiterbildungsmöglichkeiten.

Lerne Gipser Arbeitsbeispiel Zoo_Basel

Hier wird der Abrieb auf Kornstärke aufgezogen, welche je nach Bedürfnis von 0,5mm bis zu 2mm oder noch mehr variiert. Im nächsten Schritt unterscheidet sich der positive mit dem negativen Abrieb. Beim positiven Abrieb wird das aufgezogene Material, welches ein rundes Korn hat, mit einer Styropor-Reibscheibe anhand von Kreisbewegungen rollend in eine schöne und gleichmässige Form gebracht.

Beim negativen Abrieb wird das aufgezogene Material, welches ein kantiges, gebrochenes Korn hat, mit einer Kunststoff-Reibscheibe anhand von Kreisbewegungen in Form gebracht. Aufgrund des kantigen Kornes kratzt es Rillen in das aufgetragene Material und hinterlässt so eine «negative» Struktur.

Zum Schluss werden, wie bei jedem Putz, die Anschlüsse sauber getrennt und die anschliessenden Wände geputzt.

 

Abrieb abgekellt/abgezogen

Nach dem Auftragen des Materials wird der Abrieb hier nicht mit Kreisen verrieben, sondern nur mit der Kelle – möglichst ohne Übergänge – glattgestrichen.

 

Schlemmputz

Diese Putz-Art wird meist im Aussenbereich in den Sockelzonen verwendet – aber nicht nur. Im Aussenbereich wird immer ein zementöses Material, welches die Feuchtigkeit abweist, verwendet. Im Innenbereich hat man die freie Wahl. Um die gewünschte Struktur zu erreichen, verstreicht man das Material nach dem Auftrag mit einem angenässten Besen oder Pinsel. Dieser Putz ähnelt einem Besenstrich.

 

Weissputz

Meist sind es Decken in modernen Bauten, die überwiegend aus Weissputz bestehen. Dieser Putz zeichnet sich durch seine Glattheit und Gradheit aus. Dies verlangt jedoch viel Übung und Geduld, da es eine Präzisionsarbeit ist. Anders als bei den meisten Putzarten, muss man beim Weissputz einen Mindestauftrag von 3mm haben. Wie auch bei allen anderen Arten von Putzen trennt man den Weissputz von allen Wand-/Deckenanschlüsse und putzt die umliegenden Bauteile.

 

Abgefilzter Abrieb

Diese Putz-Art wird in den meisten Fällen im Sockelbereich angewendet. Hierfür verwendet man kein Vollabriebmaterial, sondern einen Sockelputz oder auch einfach einen Grundputz mit einem kleineren Korn. Nach dem Auftragen des Materials benützt man zum Verreiben des Putzes eine Schwammreibscheibe. Nach dem Vorreiben lässt man das Material an der Wand einen Moment lang ruhen. Sobald das Material leicht angezogen hat, reibt man es mit der Schwammreibscheibe nochmals mit Kreisbewegungen und eine gleichmässige Form.

Nebst den meist verwendeten Putzen gibt es noch unzählige weitere Putze. Aufspritzen, werfen, streichen, aufstrählen, verreiben, tupfen, kratzen – die Möglichkeiten und Materialien sind schier endlos. Als lernende Gipser*innen kommen wir in den Lehrbetrieben mit vielen verschiedenen Arten in Berührung – und lassen uns manchmal auch selbst neue Kombinationen und Varianten einfallen. Kreativer geht es nicht!

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