76 Prozent des Energieverbrauches sind in privaten Haushalten auf den Erhalt von Raumwärme zurückzuführen. Um diese Prozentzahl möglichst niedrig zu halten, dämmen wir unsere Häuser gegen Wärme und Kälte. Die Wärmedämmung, auch WDVS genannt, trägt dazu bei, ein angenehmeres und gesundes Raumklima zu bewirken. Auch schützt sie das Mauerwerk und hat folgende weitere Zwecke:
- Im Winter: Wärmeverluste an Aussenbauteilen verringern
- Im Sommer: Raumaufheizung verzögern
- Heizkosten sparen durch niedrigeren Brennstoff- und Energieverbrauch
- Zum Klima- und Umweltschutz beitragen durch die Einsparung von Rohstoffressourcen und Schadstoffemissionen
- Lebensdauer des Gebäudes verlängern
Die Wärmedämmungen/Aussenbauteile nehmen bei starker Sonneneinstrahlung und hoher Aussentemperatur rasch Wärme auf. Die Innenräume hingegen heizen sich durch die gute Wärmedämmung an der Fassade nur über die Fensterflächen auf.
Die Wärmeübertragung wird in vier verschiedene Arten aufgeteilt:
- Wärmeleitung
- Wärmeströmung
- Wärmestrahlung
- Wärmeenergie
In den Innenräumen absorbieren wärmespeichernde Bauteile (die auf der Aussenseite mit gut wärmedämmenden Stoffen geschützt sind) die grosse Hitze. Dadurch erhöht sich die Raumtemperatur bei heissen Aussentemperaturen nur langsam. Um in den nächtlichen kühleren Minuten eine gleichmässige Lufttemperatur beizubehalten, geben die Bauteile diese gespeicherte Wärme verzögert wieder ab. Die gleichmässige Raumtemperatur trägt auch dazu bei, eine angenehme Raumfeuchtigkeit zu erzielen. Eine ideale Luftfeuchtigkeit liegt zwischen 40 und 60 Prozent, welche durch Klimatisierung oder auch ein kontrolliertes Lüften erreicht werden kann. Kondenswasser tritt bei zu kühlen Oberflächen und zu hoher Raumtemperatur auf. Kondenswasser kann, sofern es mit einer gewissen Regelmässigkeit und in einer gewissen Menge vorkommt, dazu führen, dass Bauteile (insbesondere Wände) anfangen zu schimmeln.
Fenster, Türen, Lüftungsrohre und dergleichen lassen Wärme und Hitze relativ schnell durchdringen; sie werden auch als Undichtigkeiten in der Wärmedämmung bezeichnet. Mit baulichen Massnahmen können diese Undichtigkeiten möglichst gering gehalten werden (z.B. gute Fugendichte). Auch können Undichtigkeiten bei mangelhaftem Erstellen der Wärmedämmung oder fehlerhaftem Planen des Baues entstehen. Hier spricht man von einer Wärmebrücke.
Wärmebrücken entstehen durch:
- durchgehende Eisen in der Fassade
- Innendämmung ohne Anschluss
- Planungsfehler – Decke, die zwischen Wand und Wand ohne Dämmung bis nach aussen ragt
- fehlerhaftes Verkleben der Dämmplatten
- fehlerhaftes Fugenbild der Dämmplatten
- fehlerhaftes Erstellen der Putzschicht/Netzeinbettung