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Putz-Arten: Putz ist nicht gleich Putz

Im September fanden in Bern wieder die SwissSkills statt. Daran hat auch Florian Hurni (19) aus Luzern teilgenommen. Er hat dieses Jahr seine Lehre als Gipser/Trockenbauer EFZ abgeschlossen. Er konnte sich den dritten Platz ergattern und wir haben uns anschliessend mit ihm getroffen und über seine Erfahrung gesprochen.

Was hat dich motiviert, an den SwissSkills teilzunehmen?
Zuerst dachte ich, dass ich gar nicht gehen kann. Als dann aber der Brief kam und darin stand, dass ich eben doch gehen kann, hat mich das sehr gefreut. Und ich wollte die Erfahrung, mitgemacht zu haben, nicht verpassen.

Wie sah der Tagesablauf am Wettbewerb aus?
Nach dem Aufstehen ging es zunächst mal vom Bundeshaus in die Expo-Arena. Dann habe ich alles vorbereitet und begann zu arbeiten. Eine Pause gab es am Mittag logischerweise und dann nochmals am Nachmittag. In der restlichen Zeit habe ich durchgearbeitet bis zum «Feierabend».

Wie hast du die Teilnahme erlebt und wie gut sind dir die Aufgaben nach deiner Ansicht gelungen und hattest du Zeitdruck?
Nein, Zeitdruck hatte ich persönlich jetzt weniger. Und es ist auch eigentlich alles so gelaufen wie erwartet beziehungsweise erhofft. Es ist nichts besonders gut gelaufen, aber auch nichts besonders schlecht. Das war auf jeden Fall so mein Eindruck.

Wie ist dein Ergebnis bei deinem Arbeitgeber und deinen Arbeitskolleg*innen angekommen?
Selbstverständlich kam von Seiten meines Arbeitgebers eine Gratulation. Die Arbeitskollegen waren auch erfreut über meine Teilnahme und mein Ergebnis. An besonders ausserordentliche Reaktionen könnte ich mich jetzt aber nicht erinnern.

Was würdest du anders machen, wenn du ein zweites Mal teilnehmen könntest?
Ehrlich gesagt: nichts. Ich denke, ich würde alles genau so machen wie dieses Mal.

Was hat es in dir ausgelöst, als du erfahren hast, dass du der drittbeste Lehrabgänger der Gipser in der Schweiz bist?
Es war sicherlich ein tolles Gefühl. Man sieht auch zurück und denkt, die drei Jahre Ausbildung haben sich gelohnt und die Arbeit, die damit verbunden war. Es war auch ein besonderes Erlebnis, vor allem zu sehen, dass man so weit kommen kann, hat mich sehr gefreut.

Wie sehen deine Zukunftspläne aus? Hat sich durch dein Resultat daran etwas geändert?
Ja, das Ergebnis hatte tatsächlich Einfluss auf meine Zukunftsvorstellungen. Ich tendiere jetzt viel eher dazu, die Ausbildung zum Vorarbeiter zu machen; vorher war ich mir diesbezüglich noch sehr unsicher. Aber wie gesagt steht das Ganze auch jetzt noch etwas in den Sternen.

Wie bist du überhaupt dazu gekommen, eine Ausbildung als Gipser zu machen?
Das Ganze findet seinen Ursprung eigentlich in einem Ferienjob. Die Idee war zunächst nur mal, etwas Geld zu verdienen, und mein Bruder hat vor mir bereits einmal einen Ferienjob bei einem Gipsergeschäft gemacht. Ich bin dann seinem Beispiel gefolgt.
Anschliessend habe ich einige Schnupperlehren in anderen Bereichen absolviert, schlussendlich hat mir dann aber das Einzige, was ich nur als Ferienjob gemacht habe, am besten gefallen. Das war eben der Gipserberuf.

Welchen jungen Menschen würdest du den Beruf weiterempfehlen?
Das kommt ganz drauf an, welche Interessen diese Menschen haben. Es muss schon zu jemandem passen. Jemand, der lieber zu Hause sitzt und mit möglichst wenig Aufwand Geld verdient, zu dem passt es sicherlich nicht. Also jemand, der motiviert ist, mit seinen Händen etwas zu erschaffen und kein Problem damit hat, auch mal dreckig zu werden.

Für weitere Informationen:

Auf der Webseite der SwissSkills findet man Informationen zu den  SwissSkills und ausserdem ein Videointerview mit Adrian Büttler. So wie viele andere Berufs-Champions stellt er auf SwissSkills Connect seinen Lehrberuf vor. Er hat seine Lehre als Gipser/Trockenbauer EFZ absolviert und hat im letzten Jahr eine Bronzemedaille an den EuroSkills gewonnen.
Bildquelle: SMGV

Hier wird der Abrieb auf Kornstärke aufgezogen, welche je nach Bedürfnis von 0,5mm bis zu 2mm oder noch mehr variiert. Im nächsten Schritt unterscheidet sich der positive mit dem negativen Abrieb. Beim positiven Abrieb wird das aufgezogene Material, welches ein rundes Korn hat, mit einer Styropor-Reibscheibe anhand von Kreisbewegungen rollend in eine schöne und gleichmässige Form gebracht.

Beim negativen Abrieb wird das aufgezogene Material, welches ein kantiges, gebrochenes Korn hat, mit einer Kunststoff-Reibscheibe anhand von Kreisbewegungen in Form gebracht. Aufgrund des kantigen Kornes kratzt es Rillen in das aufgetragene Material und hinterlässt so eine «negative» Struktur.

Zum Schluss werden, wie bei jedem Putz, die Anschlüsse sauber getrennt und die anschliessenden Wände geputzt.

 

Abrieb abgekellt/abgezogen

Nach dem Auftragen des Materials wird der Abrieb hier nicht mit Kreisen verrieben, sondern nur mit der Kelle – möglichst ohne Übergänge – glattgestrichen.

 

Schlemmputz

Diese Putz-Art wird meist im Aussenbereich in den Sockelzonen verwendet – aber nicht nur. Im Aussenbereich wird immer ein zementöses Material, welches die Feuchtigkeit abweist, verwendet. Im Innenbereich hat man die freie Wahl. Um die gewünschte Struktur zu erreichen, verstreicht man das Material nach dem Auftrag mit einem angenässten Besen oder Pinsel. Dieser Putz ähnelt einem Besenstrich.

 

Weissputz

Meist sind es Decken in modernen Bauten, die überwiegend aus Weissputz bestehen. Dieser Putz zeichnet sich durch seine Glattheit und Gradheit aus. Dies verlangt jedoch viel Übung und Geduld, da es eine Präzisionsarbeit ist. Anders als bei den meisten Putzarten, muss man beim Weissputz einen Mindestauftrag von 3mm haben. Wie auch bei allen anderen Arten von Putzen trennt man den Weissputz von allen Wand-/Deckenanschlüsse und putzt die umliegenden Bauteile.

 

Abgefilzter Abrieb

Diese Putz-Art wird in den meisten Fällen im Sockelbereich angewendet. Hierfür verwendet man kein Vollabriebmaterial, sondern einen Sockelputz oder auch einfach einen Grundputz mit einem kleineren Korn. Nach dem Auftragen des Materials benützt man zum Verreiben des Putzes eine Schwammreibscheibe. Nach dem Vorreiben lässt man das Material an der Wand einen Moment lang ruhen. Sobald das Material leicht angezogen hat, reibt man es mit der Schwammreibscheibe nochmals mit Kreisbewegungen und eine gleichmässige Form.

Nebst den meist verwendeten Putzen gibt es noch unzählige weitere Putze. Aufspritzen, werfen, streichen, aufstrählen, verreiben, tupfen, kratzen – die Möglichkeiten und Materialien sind schier endlos. Als lernende Gipser*innen kommen wir in den Lehrbetrieben mit vielen verschiedenen Arten in Berührung – und lassen uns manchmal auch selbst neue Kombinationen und Varianten einfallen. Kreativer geht es nicht!

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