Immer wieder werden wir gefragt: Was macht eigentlich eine Gipserin oder ein Gipser?
Das Beispiel aus dem Alltag, das wir als Veranschaulichung gerne verwendet ist das des Abriebs an der Wand. Es handelt sich um eine Arbeit im Bereich des Nassgipses. In dieser Story geht es um die verschiedenen Materialien, die man in diesem Arbeitsbereich antreffen kann.
Grundputz
Der Grundputz bildet, wie der Name schon sagt, den Untergrund für Oberputze. Damit wird zum einen die Haftung verbessert und zum anderen können Unebenheiten ausgeglichen werden. An den Aussenwänden dient der Grundputz zudem als Schutz vor UV-Strahlung, Schmutz, Luftschadstoffen und Feuchtigkeit. Während er im Innenbereich vor Schimmel schützt, dank seiner Wasserdampfdurchlässigkeit.
Grundputz besteht zu einem Grossteil aus Kalk und Zement. In der Regel sind noch Zusatzstoffe enthalten wie Wasserrückhaltemittel oder Luftporenbildner.
Beim Auftragen von Grundputz gilt es einige Regeln zu beachten, um ein rissfreies und ebenes Ergebnis zu erreichen. Die Schichtdicke sollte zwischen 5 und 10 mm betragen. Ausnahmsweise, bei rissigen Untergründen, kann die Schichtdicke bis zu 30 mm betragen. Dann sollten die Risse und Löcher vorab mit Spachtelmasse aufgefüllt werden. Bei Grundputz, der an der Fassade aufgetragen werden soll, ist zusätzlich auf Eigenschaften wie geringe Entflammbarkeit und gute Wasserdampfdurchlässigkeit zu achten.
Der Grundputz sollte nur auf einen sauberen Untergrund aufgetragen werden. Also staubfrei sowie frei von Fett- und Farbresten.
Grundputz
Weissputz
Beim Weissputz handelt es sich um eine Form des Oberputzes. Er weist eine glatte Oberfläche auf. Bei einem klassischen Weissputz geschieht das Auftragen von Hand. Sprich mittels Holztaloche. Dabei sollte eine Dicke von 3 – 20 mm eingehalten werden. Anschliessend glättet man das ganze mit einer Traufel (Glättkelle). Der Untergrund kann wie oben beschrieben Grundputz sein oder alternativ eine Gipsplatte. Regelmässig wird der fertige Weissputz nachbehandelt. Das heisst bemalt oder mit Tapete versehen.
Das Material besteht aus Gips oder Gipskalkhydrat.
Weissputz
Abrieb
Beim Abrieb handelt es sich um eines der besten Alltagsbeispiele für die Tätigkeitsbereiche der Gipserin/Trockenbauerin. Es geht Laienhaft ausgedrückt um die „Körner an der Wand“. Es gibt solchen mit positiver Struktur, dabei stehen die Körner nach aussen. Und es gibt wiederum solchen mit negativer Struktur. Hier formen die Körner Rillen (Rillenputz) ins Material.
Anhand der Korndicke bestimmt sich auch wie dick das Material aufgetragen wird, konkret 1 – 32 mm.
Abrieb
Weiterführende Informationen
Weitere Informationen bezüglich Materialien, deren Inhaltsstoffe, sowie deren Anwendung findet man auf der Webseite des SMGV.